Bei Befestigungslösungen kann die Wahl zwischen Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schrauben die Effizienz und Effektivität Ihrer Projekte erheblich beeinflussen. In diesem Artikel erläutern wir die Geschichte und die wichtigsten Unterschiede zwischen Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schrauben, um Ihnen den Einstieg in die Welt der Schraubsysteme zu erleichtern.

Historische Ursprünge
Die Kreuzschlitzschrauben wurden in den 1930er Jahren von Henry F. Phillips erfunden. Dank der selbstzentrierenden Funktion des Werkzeugs erfreuten sie sich großer Beliebtheit, da Automobilhersteller nach einer schnelleren Möglichkeit zur Fahrzeugmontage suchten.
Die Pozidriv-Schrauben wurden in den 1960er Jahren in Europa erfunden. Ihr Design wurde entwickelt, um höhere Drehmomente zu bewältigen und das Herausdrehen zu reduzieren. Dies machte sie beliebt für schwere Arbeiten und besser für Elektrowerkzeuge geeignet.
Anwendungen von Kreuzschlitz- und Pozidrivschrauben
Anwendungen | Kreuzschlitzschrauben | Pozidriv-Schrauben |
Allgemeiner Haushalt | Möbelmontage, Haushaltsgeräte, leichte Bauarbeiten | Im allgemeinen Haushaltsgebrauch weniger verbreitet, aber in einigen Hochleistungsanwendungen zu finden |
Elektronik | Weit verbreitet in Unterhaltungselektronik wie Computern, Smartphones und Gadgets | Wird in der Elektronik selten verwendet, da bei Elektrowerkzeugen die Gefahr eines Cam-Out besteht |
Automobilindustrie | Leichte Anwendungen, Innenraumkomponenten | Anwendungen mit hohem Drehmoment, Motorkomponenten, Einsatz von Elektrowerkzeugen |
Robuste Konstruktion | Leichtbau, einfache Holzschrauben, Trockenbauschrauben | Strukturholzarbeiten, Terrassendielen, Schwerlastanwendungen |
Industrie und Maschinenbau | Eingeschränkter Einsatz in der Leichtmaschinenmontage | Maschinenbau, Industrieanlagen, Hochpräzisionsanwendungen |
Elektrische Installationen | Häufig bei leichten elektrischen Aufgaben wie Lichtschalterplatten | Bevorzugt für sichere Verbindungen in Hochleistungs-Elektroinstallationen |
Phillips vs. Pozidriv: Was ist der Unterschied

Design-Merkmale
Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schraubenköpfe sehen zwar ähnlich aus, doch ihre unterschiedlichen Designs beeinflussen die Griffigkeit Ihres Schraubendrehers und die Kraft, die Sie aufwenden können. Diese Merkmale helfen Ihnen, das richtige Werkzeug für eine Reparatur auszuwählen, Schraubendreher zu vermeiden und das richtige Drehmoment zu erzielen.
- Kopfform
Der eigentliche Unterschied zwischen beiden liegt in der Form des Schraubenkopfes.
Kreuzschlitzschraubendreher haben eine einfache Kreuzform, die leicht abgerundet ist und sich verjüngt, damit der Schraubendreher herausrutschen kann, wenn zu viel Kraft angewendet wird.
Pozidriv-Schraubenköpfe haben ein Kreuz wie Phillips-Schrauben, weisen jedoch zwischen den Hauptkreuzschlitzen zusätzliche Linien oder Kerben auf. Die Oberseite einer Pozidriv-Schraube ist flacher als abgerundet, und die Kreuzschlitze sind tiefer und gerader.
Wenn Sie genau hinschauen, ergibt sich folgende Kurzanleitung:
Besonderheit | Phillips | Pozidriv |
---|---|---|
Kerben/Linien | Keine zusätzlichen Zeilen | Vier zusätzliche Kerben |
Querschnitt | Gerundet | Flacher, tiefer |
Cam-Out | Gemeinsam | Weniger häufig |
- Unterschiede bei den Antriebsaussparungen
Der Hauptunterschied bei der Aussparung bzw. dem Antrieb besteht darin, wie Ihr Schraubendreher in den Schlitz passt.
Kreuzschlitzschrauben haben schräge Wände in der Aussparung. Dadurch wird die Schraubendreherspitze bei starkem Druck nach außen gedrückt – auch hier spricht man vom Cam-Out. Dies schützt die Schraube zwar vor zu starkem Anziehen, kann aber bei zu viel Kraftaufwand zum Abreißen der Schraube führen.
Pozidriv-Schrauben haben gerade, parallele Seiten in der Aussparung, sodass Ihr Schraubendreher perfekt sitzt. Dies bietet besseren Halt und ermöglicht ein höheres Drehmoment ohne Ausklinken. So können Sie Schrauben sicherer und sicherer anziehen.
Leistungsvergleich
Bei der Wahl zwischen Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schrauben müssen Sie die Druckfestigkeit der jeweiligen Schraubentypen und die Abrutschgefahr berücksichtigen. Kleine Unterschiede im Design können Ihre gesamte Erfahrung verändern, insbesondere bei Elektrowerkzeugen.
- Cam-Out-Widerstand
Ein Cam-Out tritt auf, wenn Ihr Schraubendreher beim Drehen aus dem Schraubenkopf rutscht.
Dies ist bei Kreuzschlitzschrauben recht häufig der Fall, da sie über eine integrierte Schräge verfügen. Diese Schrägen wurden absichtlich angebracht, um ein Brechen des Werkzeugs zu verhindern, indem der Schraubendreher abrutscht, bevor die Schraube oder das Werkzeug bricht.
Pozidriv-Schrauben hingegen haben ein modifiziertes Kreuzmuster mit zusätzlichen Rillen zwischen den Hauptschlitzen. Diese zusätzlichen Rillen sorgen für einen besseren Halt des Schraubendrehers und verringern das Abrutschen.
- Drehmomenthandhabung
Beim Drehmoment geht es darum, wie viel Drehkraft Sie auf eine Schraube ausüben können, bevor sie nachgibt.
Bei Kreuzschlitzschrauben kann man nicht viel anziehen; ihre Konstruktion führt dazu, dass der Schraubendreher herausrutscht, wenn man zu fest dreht. Deshalb kann der Kopf leicht beschädigt werden oder es kann zu Zeitverlust beim Neuansetzen des Werkzeugs kommen.
Pozidriv-Schrauben schneiden hier besser ab. Dank ihrer verbesserten Konstruktion kannst du mehr Drehmoment aufbringen, ohne dass der Schraubendreher abrutscht. Dadurch lässt sich die Schraube sicherer festziehen.
Wenn es bei Ihrer Arbeit auf präzises Drehmoment und weniger Beschädigung ankommt, sind Pozidriv-Schrauben in diesen Bereichen in der Regel den Phillips-Schrauben überlegen.
Häufige Fehler, die Sie vermeiden sollten

Viele verwechseln Kreuzschlitz- und Pozidriv-Schraubendreher, weil die Spitzen ähnlich aussehen. Wenn man versehentlich das falsche Werkzeug nimmt, kann das die Arbeit erschweren und den Schraubenkopf beschädigen.
Drücken Sie einen Kreuzschlitzschraubendreher nicht mit Gewalt in eine Pozidriv-Schraube. Der Sitz passt nicht richtig, und der Schraubenkopf kann leicht beschädigt werden. Es mag zunächst in Ordnung erscheinen, da sich der Schraubendreher drehen lässt, aber Sie riskieren ein Abrutschen und die Schrauben zu ruinieren.
Vermeiden Sie ein zu festes Anziehen. Beide Schraubentypen neigen dazu, sich bei zu viel Krafteinwirkung zu lösen, insbesondere Kreuzschlitzschrauben. Zu festes Anziehen kann dazu führen, dass die Spitze abrutscht oder die Schlitze abgerundet werden.
Ignorieren Sie die Markierungen nicht. Pozidriv-Schrauben haben oft zusätzliche Markierungen zwischen den Kreuzarmen. Nutzen Sie diese als optischen Hinweis, um das richtige Werkzeug auszuwählen.
Hier ist eine kurze Vergleichstabelle:
Fehler | Was geschieht |
Verwendung von Phillips auf Pozidriv | Abgenutzte oder beschädigte Schraube |
Verwendung von Pozidriv auf Phillips | Schlechte Passform, weniger Kontrolle |
Werkzeug beim Abrutschen zwingen | Abgebrochenes Werkzeug, beschädigte Schraube |
Im Zweifelsfall überprüfen Sie den Schraubenkopf noch einmal. Mit dem richtigen Werkzeug sparen Sie Zeit und sorgen für saubere Projekte.
Häufig gestellte Fragen
Was ist der Unterschied zwischen den Schraubentypen PZ2 und PH2?
PZ2 steht für Pozidriv Größe 2 und PH2 für Phillips Größe 2. Sie sehen ähnlich aus, aber PZ2 hat zusätzliche Linien zwischen den vier Hauptschlitzen, die für besseren Halt und weniger Abrutschen sorgen. PH2 findet man üblicherweise bei Standard-Kreuzschlitzschrauben und PZ2 bei Pozidriv-Schrauben, insbesondere bei europäischen Produkten.
Kann ich einen Pozidriv-Schraubendreher für Kreuzschlitzschrauben verwenden, ohne sie zu beschädigen?
Das sollten Sie nicht. Ein Pozidriv-Schraubendreher passt nicht so gut in eine Kreuzschlitzschraube wie ein echter Kreuzschlitzschraubendreher. Er kann die Schraube beschädigen oder Ihr Werkzeug beschädigen. Dasselbe gilt auch umgekehrt: Die Verwendung eines Kreuzschlitzschraubendrehers an einer Pozidriv-Schraube kann zum Abrutschen (Cam-Out) führen und den Schraubenkopf beschädigen.